Mitri Raheb ist eine angesehene Persönlichkeit in der evangelisch-lutherischen Christenheit. Er war lange Jahre Pastor in der "Weihnachtskirche" in Bethlehem, dann Präsident der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land und Mitglied im Palästinensischen Nationalrat. Vor allem aber ist er Gründer und Präsident des großen Internationalen Begegnungszentrums Dar al-Kalima in Bethlehem mit einer angesehenen Universität und mit vielen anderen Bildungseinrichtungen. In diesem Video äußert er sich mit Bitterkeit und Trauer, aber auch mit Hoffnung, über die jüngsten Kämpfe und Auseinandersetzungen in Israel/Palästina.
Israel sei zwr militärisch stark, werde aber moralisch immer mehr an den Pranger gestellt. Für viele, gerade auch in Deutschland, würden jetzt Illusionen, die in den letzten 25 Jahren genährt wurden, zerplatzen. Es sei kein "Konflikt" mehr, der sich im "Dialog" mit Gleichberechtigten lösen ließe, es gäbe auch keinen "Friedensprozess" mehr. B'tselem, die jüdische Menschenrechtsorganisation, habe es klar ausgesprochen: Israel ist heute ein Apartheid-Staat, und zwar beiderseits der grünen Grenze. In der internationalen wissenschaftlichen Diskussion (Politologen, Soziologen, Historiker) würde die israelische Gesellschaft und ihr Staat immer mehr mit der Bezeichnung "Siedlerkolonialismus" charakterisiert. Das Apartheid-System in Israel könne und müsse verglichen werden mit der Politik der weißen Amerikaner in den USA , der englischen Kolonialisten in Australien und der Buren in Südafrika. Das Schicksal der indigenen Bevölkerungen in diesen Ländern sei bekannt.
Angesichts der sehr stark gewordenen antirassistischen und antikolonialen Bewegungen in allen westlichen Ländern reagiere die jüdische Öffentlichkeit weltweit immer allergischer und mit großer Unruhe auf diese Vorwürfe. An die religiösen Rechtfertigungen aus der Bibel ("Auserwähltheit") seitens der extrem-radikalen Siedler könne ein modernes Judentum nicht glauben. Wenn Israel in den Spiegel schaue, zeige sich ein vom Rassismus verzerrtes Gesicht.
Und wo bleibt die Hoffnung? Er, Mitri Raheb, würde verrückt werden vor Verzweiflung, wenn es keine Hoffnung gäbe. Er sieht sie in den jungen Palästinenserinnen und Palästinensern. Sie würden sich nicht zermürben und vertreiben lassen und sich nicht in ihr Schicksal ergeben. Sie würden sich mit vielen neuen Formen und viel Kreativität zur Wehr setzen. Sie würden auch die Erfahrung machen (müssen), dass sich die Weltöffentlichkeit erst wieder mit Palästina beschäftige, wenn es richtig kracht.
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