Bündnisveranstaltung zum 70. Todestag von Philipp Müller

vom 14. Mai 2022 vor seinem Grab
Video: 
Produktion: 
Gerhard Hallermayer

1. Lesung des Gedenktextes - 2:15
2. Blumen werden am Grab Philipp Müller niedergelegt 2:15 - 4:30
3. Szenische Lesung aus dem Bundestagsprotokoll 14.05.1952 4:30 - 7:50
4. Rede der FDJ zur besonderen Agression des deutschen Imperialismus 8:20 - 13:25
5. Rede SDAJ zur Bedeutung der MIlitarisierung für die Jugend 14:05 - 18:43
6. Rede DKP zur Bedeutung des demokratischen Kampfes heute 19:49 - 28:30

Zwischen den Beiträgen und am Schluß spielt Reinhard Arbeiterlieder

Vor 70 Jahren, am 11. Mai 1952, kamen 30.000 junge Menschen aus der ganzen Bundesrepublik in Essen zu einer Jugendkarawane zusammen. Die Jugendkarawane war eine gemeinsame Initiative von Jugendverbänden verschiedener politischer Richtungen. Sie demonstrierten gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands. Nur sieben Jahre nach der Befreiung vom Faschismus waren ihnen die Schrecken des Krieges mehr als bewusst. Sie alle hatten den Krieg selbst erlebt, hatten Angehörige, Freunde und ihr zu Hause verloren.

Regierungsbehörden verboten die Friedensdemonstration unter fadenscheinigen Gründen nur wenige Stunden vor Beginn, die Jugendlichen waren schon nach Essen unterwegs. Gegen sie wurde mit einem riesigen Polizeiaufgebot und dem Einsatz von Waffengewalt vorgegangen. Polizisten erschossen den 21jährigen Kommunisten Philipp Müller, einen Arbeiter aus München. Er war das erste Todesopfer des kalten Krieges in Deutschland. Dutzende weitere Menschen wurden an diesem Tag, der als Essener Blutsonntag in die Geschichte einging, verletzt zwei von ihnen erlitten schwere Schussverletzungen. Die Medien stellten sich sofort an die Seite von Polizei und Regierung, die Demonstranten hätten zuerst geschossen, die Polizei habe in Notwehr gehandelt.

Dagegen sprachen zahlreiche Zeugenaussagen, doch die Mörder Phillip Müllers wurden niemals angeklagt. Elf Demonstranten wurden hingegen zu insgesamt sechs Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Wogegen Philipp Müller demonstriert hat ist heute traurige Realität: Wir erleben, dass Deutschland wieder als imperialistische Weltmacht auftritt. Die Jugendkarawane von 1952 wollte ein entmilitarisiertes Deutschland und damit die Lehren aus zwei Weltkriegen ziehen.

Nie wieder Krieg – dieses Anliegen Philipp Müllers ist heute hochaktuell. Wir gedenken ihm mit Musik und Redebeiträgen vom Antifaschistischen Stammtisch zum Leben Philipp Müllers, von der Arbeiterjugend SDAJ zur den Folgen der Militarisierung für die Jugend, von der FDJ zum Wiederaufstieg des deutschen Imperialismus nach 1945 und von der Kommunistischen Partei DKP zur Kriminalisierung demokratischer Kräfte für die Formierung der Heimatfront. ( aus dem Flyer der Veranstalter)

Aufnahmen produziert von Gerhard Hallermayer

 

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