Über die Welt, den Weltkrieg, den Weltfrieden

Gespräche, Texte, Lieder im Café Sibylle am Sonntagnachmittag im Anschluss an die Ehrung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Podiumsgespräch der Freidenker mit dem Journalisten Patrick Baab, Klaus Hartmann und Kulturbeiträgen von Diether Dehm, Michael Letz und Welislawa Letz
Länge: 
00:07:13
Aufzeichnungsdatum: 
12.1.2025

Lieder

Diether Dehm, Michael Letz - Lob des Lernens (Brecht/Eisler)
Michael Letz, Welislawa Letz - »Die Stelle, wo sie begonnen haben … « (Gerd Kern /Michael Letz)
Michael Letz, Welislawa Letz - Wir haben einen Frieden vor (Gerd Kern /Michael Letz)

Wir haben einen Frieden vor, wie keiner war bis heut,
seit auf der Erde Menschen gehen ein Frieden weit und breit.

Der Krieg begann, so glaubte man, wenn wer zum Schwerte griff.
Und Frieden wurde es genannt, wenn man die Schwerter schliff.

Und warn die Väter schon zu tot, die Söhne noch zu klein,
um als Soldat ins Feld zu ziehn, dann mochte Frieden sein.

Und war die ganze Stadt verbrannt, dann kam ein Friedensjahr,
dass sich der Krieg erholen konnt und all sein Inventar.

Und heut... Wir haben einen Frieden vor, nur einen weit und breit. Der mag dann werden, wie er kann, beschwerlich oder licht,
doch niemals mehr, dass ihm ein Krieg aus seinem Schoße bricht.

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Heute tritt in den Vereinigten Staaten von Amerika ein neuer Präsident sein Amt an.
Diesen Tag und die damit verbundenen Hoffnungen wie Befürchtungen für den Frieden in der Welt nehmen wir zum Anlass, uns dreier Lieder zu erinnern. Sie wurden gesungen am 12. Januar 2025, in der Berliner Karl-Marx-Allee, im traditionsreichen »Café Sybille«. Sie wurden gesungen an dem Tag, als in Berlin-Friedrichsfelde tausende Menschen Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts an ihren Gräbern gedachten, der beiden Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands, auf die sich viele Hoffnungen gerichtet hatten, weshalb sie von reaktionärer deutscher Soldateska am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet wurden, die genau diese Hoffnung fürchtete: Die Hoffnung auf eine andere Welt, auf eine friedliche Welt war nach dem gerade verlorenen Krieg, dem ersten, der mit Fug und Recht WELTkrieg genannt wurde besonders stark.

Das erste Lied »Lob des Lernens« schrieb Bertolt Brecht für sein Stück »Die Mutter«, das er nach dem Roman mit gleichem Titel von Maxim Gorki schrieb. Die Melodie ist von Hanns Eisler, der Sänger ist Diether Dehm, am Piano begleitet von Michael Letz.

Die folgenden beiden Lieder entstanden in der DDR, dem Teil Deutschlands, das nach dem verheerenden zweiten Weltkrieg ein neues deutsches Land werden wollte – deshalb sind diese beiden Lieder der Hoffnung auf Frieden und dem Ende der Kriege gewidmet. Entstanden im »Oktoberklub«, gegründet von jungen Leuten, die sich mit ihren Liedern an Gleichhoffende und dafür Arbeitende wandten. Am 12. Januar 2025, vorgetragen von Welislawa und Michael Letz, letzterer auch der Komponist, der die Worte von Gerd Kern in Töne fasste, rühren sie uns heute an, weil sie so voll von Hoffnung sind, dass der Frieden, den die Menschen sich vorgenommen haben, hält, dass er ein Frieden wird, wie noch keiner war, ein Frieden weit und breit

Wir denken an all‘ die Kriege, die von den USA begonnen wurden, und hoffen: Für Gaza, für Jemen, für Russland und die Ukraine … auf die Verwirklichung von Immanuel Kants Vision, in der Frieden das Meisterwerk der Vernunft ist – und dass wir um unsere Hoffnung nicht fürchten müssen, wenn wir auf die heute beginnende neue Präsidentschaft blicken …

Gespräche, Texte, Lieder im Café Sibylle am Sonntagnachmittag im Anschluss an die Ehrung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Podiumsgespräch der Freidenker mit dem Journalisten Patrick Baab, Klaus Hartmann und Kulturbeiträgen von Diether Dehm, Michael Letz und Welislawa Letz

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