Geld für pro-israelische Tweets

Israelische Studenten werden bezahlt, um das schlechte Image ihres Landes aufzupolieren - ein Beitrag von Russia Today
Video: 
Russia Today
Länge: 
00:03:32

In Tel Aviv haben finanzschwache israelische Studenten einen neuen Weg, um ihre finanzielle Not zu lindern: Schnelles Geld für positive Tweets und "Gefällt mir"-Klicks an den richtigen Stellen. Die Idee der Behörden: Jugendliche werden bezahlt und erhalten Stipendien, wenn sie die Interessen der Regierung schützen und im Internet "Antisemitismus" bekämpfen.

Ironischerweise steht der Vater der "digitalen Diplomatie" in der Kritik wegen seiner rassistischen Kommentare – eben das, was er verhindern sollte. Paula Slier von Russia Today berichtet.

Beitrag von Russia Today, veröffentlicht am 03. 10.2013

Untertitel: Doris Pumphrey, weltnetz.tv

Die öffentliche Meinung über Israel war noch nie so schlecht. Wegen der Angriffe gegen Gaza und der anscheinend nie endenden Besatzung muss das Land einen PR-Krieg führen.

"Es gibt eine riesige Propagandawelle von Lügen und man versucht, uns das Recht auf Selbstverteidigung und sogar das Recht, in unserer historischen Heimat zu leben, abzusprechen. Deshalb müssen wir alles tun, um die Wahrheit zu verbreiten."

Seit 65 Jahren bemühen sich israelische Diplomaten darum auf ihren Posten. In der modernen Welt brauchen sie jede mögliche Hilfe. Hier kommen die Studenten ins Spiel. Die Idee ist, Studenten zu bezahlen, damit sie pro-israelische Propaganda twittern.

Lidor Bar David hat das eine Zeit lang gemacht – als Freiwilliger.

"Es ist eine Möglichkeit für Studenten, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Auch in Israel gibt es viele Leute, auch einige im Außenministerium, die mit sozialen Netzwerken ihr Geld verdienen. Es ist in Ordnung, dass Leute für diese Arbeit bezahlt werden."

Den neuen studentischen Verkaufskräften stellt die PR Kommission insgesamt fast 1 Million Dollar zur Verfügung und Stipendien an allen Universitäten des Landes in Aussicht, damit sie Israels "digitale Diplomatie" betreiben.

Aber noch bevor diese Rekruten mit "twittern" / "gefällt mir" / "hash tagging" anfangen konnten, gab es eine PR Blamage. Der Mann, der dieses PR Programm auf sozialen Netzwerken leiten sollte, wurde bereits entlassen. Sehen wir uns seine Facebook-Seite an. Daniel Simon ist für seine Aggressivität gegenüber ausländischen Medien bekannt. Aber das ist nicht alles. Simon bezeichnete Palästinenser in einer Tirade voller Schimpfwörter als dumm. Kritiker nahmen dies zum Anlass, um die Ethik dieser neuen Methode in Frage zu stellen.

 "Ein Mensch wird hier in einen Werbespot verwandelt."

Uri Agnon studiert im zweiten Jahr Philosophie und er will nicht daran teilnehmen. Er ist sauer, dass seine Regierung ihm vorschreiben will, was er zu denken hat.

"Statt Stipendien zu geben, damit die Leute aus Israel eine gute Demokratie, einen besseren Ort machen, vergeben sie Stipendien, damit die Leute sagen, es sei ein guter Ort. Wenn es ein guter Ort wäre, dann würden diese Leute das doch auch so sagen."

Für Kritiker geht es hier um massive Schönfärberei und Studenten zu benutzen, damit sie pro-israelische Propaganda twittern, sehen sie als Teil davon.

"Der Ministerpräsident versucht, Menschenrechtsverletzungen zu decken, indem junge Leute dafür gekauft werden. Er täte besser daran, das Geld in die seit Jahrzehnten vernachlässigte Bildung, Infrastruktur und kommunale Entwicklung zu investieren.

Israelis ist der Krieg nicht fremd. Aber an der online-Front ist das kein beneidenswerter Kampf, um das schlechte Image Israels aufzupolieren.

Paula Slier RT, Tel Aviv

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