Schätzungsweise 500 Babys sind meist jungen Regimegegnern während er Zeit der Militärdiktatur in Argentinien geraubt worden. Die Säuglinge wurden von regimenahen Familien aufgezogen und entdeckten ihr Schicksal oft erst Jahrzehnte später. Verwickelt in das massenhafte Verbrechen waren auch ausländische Unternehmen – und die katholische Kirche. Ist von Jorge Bergoglio, dem amtierenden Papst, Aufklärung zu erwarten?
Als Kardinal in Argentinien hatte sich Bergoglio noch für die Öffnung des Geheimarchivs des Vatikans über die Zeit des Nationalsozialismus ausgesprochen. Er wollte aber auch bei der Aufklärung des Babyraubes mithelfen. Es geht dabei nicht nur um die etwa 500 Betroffenen, von denen bisher nur ein Fünftel ihre wahre Identität wiedererlangte. Es geht auch um den Babyhandel, der schon lange in Südamerika floriert.
Die Opfer haben jetzt Papst Francisco, den ersten Pontifex aus der sogenannten Dritten Welt, aufgefordert, sein Geheimarchiv zu öffnen. Sie glauben, dass die Militärs und die damals sehr reaktionäre Kirchenleitung in Argentinien gemeinsame Sache gemacht haben. Die katholische Organisation „Christliche Familienbewegung“ (MFC) hatte enge Verbindungen zur Junta und war die einzige Organisation, die Adoptionen vermitteln durfte, auch an Manager von multinationalen Unternehmen. Kein Wunder also, dass die Ermittlungen der Justiz versandeten. In dem Film fordern die Betroffenen die Öffnung des Geheimarchivs des Vatikans. Zu Wort kommen die Gründerin der Organisation „Abuelas de Plaza de Mayo“ Chicha Mariani und Elsa Pavón, Mariano Moreno, die Beteiligten des Verfahrens Causa 9201, Graciela Palma von Quienes Somos, und die Aktivistin Diana Wang.
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