Die erneuten Lockdowns in China 2022: Alles „künstlich“ oder was?

Alle Welt machte sich ernsthafte Sorgen um China: Wie kann man nur sich selbst (und uns) wirtschaftlich so ins Fleisch schneiden!?
Angesichts erneuter kleinerer Corona-Infektionszahlen in China im Frühjahr und Frühsommer 2022 sowie in der Folge erneuter massiver Lockdowns, mit Konsequenzen für Chinas Wirtschaft und die Weltwirtschaft, machte man sich (nicht nur) in den westlichen imperialen Medien Sorgen: „China schadet sich selbst.“ „China isoliert sich.“ „China macht sich lächerlich.“ „China in der Null-Covid-Falle.“, „Wie lange kann China die Null-Covid-Strategie noch durchhalten?“ usw.
China nahm in der Tat erneut keine Rücksicht auf die eigene Wirtschaft und die eigenen Konzerne, und auch nicht auf die Weltwirtschaft. Insbesondere der Lockdown in Shanghai als zentralem Hub der Weltökonomie wurde vielfältig skandalisiert. Und man kann sich plastisch vorstellen, was es bedeutet, eine extrem pulsierende 26-Millionen-Stadt von 100 auf null zu setzen.
Eine genauere Nachanalyse legte übrigens den Verdacht nahe, dass die Stadtverwaltung von Shanghai damit möglicherweise (und subjektiv durchaus nachvollziehbar) wohl etwas zu lange gewartet und damit die neuen Mess-, Analyse- und Quarantäne-Möglichkeiten verpasst hatte.
Die Lockdowns erschienen massiv und vielen zu massiv, ungerechtfertigt, unmotiviert, also irgendwie „künstlich“. Oder gar irgendwie geheimnisvoll verschwörerisch motiviert?
Sogar der stets kritische und aufklärerische Analyst und Autor der sehr guten Website GlobalResearch in Kanada, Prof. Michel Chossudovsky, nahm Abstand von seiner sonst immer hervorragend informierten kritischen Solidarität mit China und spekulierte über eine „künstliche Depression der chinesischen Wirtschaft“, über Verbindungen von Personen chinesischen Epidemiologen mit Gates, Fauci und dem Westen (s. die Übersetzung in NRhZ v. 20.7.2022). Wurde, wird China von diesen WEF-Netzwerken unterwandert, die KPCh gespalten? Weiß die chinesische Regierung noch was sie tut?
Wir leben im Westen seit zwei Jahren in einer Welt der Overkill-Erklärungen. Eine unendliche Beliebigkeit von Erklärungen ist im täglichen Angebot, mit Antworten für Fragen, die sich zum Teil gar nicht stellen oder die sich schon mit der einfachen Anwendung soliden, bewährten Wissens beantworten lassen. Versuchen wir das einmal für den vorliegenden Fall.

Wertentscheidungen: People first, life first

Fest steht, dass es in China eine grundsätzlich andere Basis-Wertentscheidung gibt als im Westen“. Während der Deutsche Ethikrat schon im März 2020 in einer Stellungnahme, exemplarisch für die meisten anderen stillschweigenden (!) und kaum erkennbaren Wertentscheidungen, explizit für einen Weg zwischen Leben und „Freiheit“ plädierte, was seitdem das Laisser-Faire, das planlose und chaotische Hin und Her in Deutschland, der EU und im gesamten „Westen“ rechtfertigt, oder zumindest „abbildet“, ist die Wertentscheidung in China, auf Basis der eigenen Kulturgeschichte Chinas und des etwas anderen, auch sehr viel ängstlicheren, Verhältnisses zum Tod, bedingungslos pro Leben. Nachlesbar in fast jeder offiziellen Stellungnahme in China. Schon allein deshalb hält man bis heute an der Null-Covid-Strategie fest.
Zur Illustration in Sachen Menschenrechte: Wäre ein Menschenleben in China genauso wenig wert wie in den USA, so ergibt ein einfacher Dreisatz, das China statistisch etwa 5 Millionen Covid-Tote zu verzeichnen hätte, statt der tatsächlichen 5.200. Bei eine Analogie zu Deutschland hätten sich in China statistisch 2,4 Millionen Tote ergeben.
Wir dürfen uns ausmalen, was in unseren Kriegs- und Hetzmedien los wäre, wenn China diese Zahlen tatsächlich aufweisen würde.
Es soll damit allerdings nicht suggeriert werden, dass die Zusammenhänge nicht doch ein bisschen komplexer sind als es klare grundlegende Wertentscheidungen „pro Leben“ abbilden könnten. China gibt mit seinem Hinweis auf die relativ geringsten sozialen Kosten seiner Strategie (s.u.) selbst einen Hinweis darauf, das auch seine Strategie Kosten hat. Diese könnten vielleicht sogar die Form von Toten aufgrund sekundärer und tertiärer wirtschaftlicher und sozialer Effekte annehmen. Schwer zu verifizieren, aber den „jungfräulichen“ politischen Weg ohne Kosten und ohne „Schuld“ gibt es auch bei klaren Grundwert-Entscheidungen eben nicht.

Keine Impfpflicht in China – und Rücksicht auf die Alten

Trotz permanenten westlichen Mediengeschreis über Chinas „Diktatur“ muss auch schlicht festgestellt werden, dass China keine Impfpflicht hat und die Impfquoten insbesondere bei den Älteren und Alten immer noch bei nur ca. 50% , bei den über 80-Jährigen angeblich sogar bei nur ca. 20% liegen. Dies betrifft also vor allem konservative und ängstliche Alte, vor allem Angehörige ethnischer und/oder religiöser Minderheiten und ländlicher und entlegener Gemeinschaften im allgemeinen. Rückständigkeit würden wir es nennen. Deren Impfvorbehalte werden überraschend tolerant behandelt, respektiert und nicht angetastet. Soviel auch zur „Unterdrückung“ der ethnischen und religiösen Minderheiten in China!
Meine eigenen E-Mail-Befragungen bei chinesischen KollegInnen und Praktiker haben, zu meiner eigenen Überraschung, dies auch immer wieder deutlich werden lassen, ohne dass es den geringsten Anflug von Vorwürfen gegen diesen Personenkreis gab. Vielmehr wurde immer unmittelbar die Notwendigkeit betont, auf deren Gesundheit Rücksicht zu nehmen. Ein Kulturunterschied, der mit dem größeren konfuzianisch-daoistischen Gemeinschaftssinn und der immer noch größeren Achtung vor den Alten in China zu tun hat.

Studien: Lockdowns im Frühjahr 2022: 1,5 Mio. Tote vermieden

Chinas Argument pro Null-Covid-Politik ist daher, dass es die Strategie mit den minimalen sozialen Kosten und den kürzesten Interventionszeiten ist. Bezug genommen wird dabei auf Studien, die in China für Frühjahr/Frühsommer 2022, aufgrund der geringen Impfquoten unter der älteren Bevölkerung, ca. 1,5 Millionen Covid-Tote errechnet haben. Die westliche Kapitulations-Strategie des chaotischen Hin und Her zwischen Laisser-Faire und völlig unangemessenen bürokratischen Zwangsmaßnahmen, unterm Strich die Strategie der „natürlichen Herdenimmunität“, würde in China pro Tag ca. 4.000 Tote generieren.

Weiterentwicklung der Null-Covid-Strategie? Die neue „dynamische Null-Covid-Politik“

Auf der Basis solcher Studien, die die chinesische Regierung in Auftrag gegeben hat, wurde die Null-Covid-Strategie 2022 angepasst und als „dynamische Null-Covid-Strategie“ weiterentwickelt. Die Richtlinien für Lockdowns und individuelle Quarantänen wurden angepasst, da nicht zuletzt auch die Mess- und Analyse-Algorithmen verbessert werden. Die Flexibilisierung von Null-Covid umfasst dabei stärker kleinteilige Analysen und stärker lokalisierte Quarantänen. In Shanghai zum Beispiel wurden recht schnell Stadtbezirke in einem gestuften Lockdown-System wieder freigegeben. Während man in einzelnen Stadtteilen schon wieder normal leben konnte, in anderen zum Einkaufen oder Spazierengehen die Wohnung verlassen konnte, blieben andere noch im harten Lockdown.
Als weitere Lösungen im Rahmen der „dynamischen“ Null-Covid-Politik wird das Gesundheitswesen weiter ausdifferenziert in Richtung eines Hausärzte-Netzes und spezieller, einfacher Quarantäne-Kliniken.
Ein Nebeneffekt der neuen Strategie ist bereits für China-Reisende erkennbar geworden: Die Quarantäne-Zeiten sind im Juli 2022 von 21 Tagen auf 10 Tage reduziert worden, nach dem Schema „7+3“ (7 Tage Quarantäne-Hotel, danach 3 Tage in privater Unterkunft). Die Zahl der Flugverbindungen nach China steigt wieder.
Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten waren trotzdem enorm. Können sie hinreichend erklärt werden durch die Grundsatz-Wertentscheidung „pro Leben“, die Rücksichtnahme auf die ältere Bevölkerung und das kontinuierliche „Fine-Tuning“ der Null-Covid-Strategie?

Eine Botschaft an das Imperium?

Viele sehen dahinter einen geheimen Krieg des Imperiums toben, wonach China gezielt weiter permanenten Virus-Attacken ausgesetzt ist. Die Bio(-Waffen)-Labore der USA sind nicht umsonst bezeichnenderweise rund um die Grenzen Chinas (und Russlands) platziert. Sollte sich dies hinter den Kulissen abspielen, so eine verbreitete Meinung meist gut informierter Beobachter, dann können Chinas harte Lockdowns als eine Botschaft an das imperiale System verstanden werden: „Ihr könnt machen, was ihr wollt, wir zahlen jeden Preis, um einen Virus-Angriff zu vereiteln.“ Und man sollte ergänzen: „Und ihr werdet einen mindestens ebenso hohen Preis zahlen, indem euch die Zulieferprodukte und technischen Konsumgüter aus China in eurer Wirtschaft fehlen werden.“

Offizielle chinesische Stellungnahmen erwähnen in der Tat stets dezent „von außen importierte Fälle“.

Und selbst der Ausbruch der ersten deutlich stärker virulenten, pathogenen und deutlich letaleren Corona-Mutation in Wuhan im Dezember 2019, der bekanntlich zentral mit der Militärolympiade Ende Oktober 2019 in Wuhan zusammenhing, mit ca. 10.000 Athleten (darunter 300 aus den USA), über 100.000 HelferInnen und vielen Hunderttausend ZuschauerInnen, hatte in China ja schon zur offiziellen namentlichen Benennung zweier US-Athleten geführt, die das Virus gezielt eingeschleppt haben sollen. Auf TikTok und anderen Plattformen kursierten vorübergehend geheime Handyaufnahmen, die von „Westlern“ (Militärsportlern?) gemacht wurden, die in U-Bahnen in Wuhan nach der Olympiade gezielt und unauffällig ihre Spucke an die Haltestangen rieben. Eine Verschwörungstheorie? Eine Overkill-Erklärung? Denn die Olympiade allein erklärte ja bereits die Mutation und den heftigen Ausbruch eines Virus, das ja in harmloseren Mutationen bereits seit Anfang 2019 einmal um die Welt war und nun aus aller Herren Länder (einschließlich China) nach Wuhan gebracht worden war.
Und auch heute ist in einer immer noch westlich dominierten Welt, in der das Virus sich weiter ungehindert verbreiten und munter mutieren darf, ein Eindringen nach China ohnehin nur schwer zu vermeiden. Es landen zwar jeden Tag in China Flugzeuge aus dem Westen mit Passagieren, die sich nach Test als infiziert erweisen, aber ein ernsthafter Versuch einer Virusattacke dürfte sicher nicht auf einem derart offensichtlichen Wege erfolgen. Ein natürlicher Überträger wie Wind, Flüsse, Trägerinsekten etc. von einem nahe an der chinesischen Grenze gelegenen Biowaffenlabor wäre da schon der „Weg der Wahl“ im westlichen hybriden Krieg.
Schließlich ist zu fragen, welchen Zweck eigentlich die mehr als 200 US-Bio-Labore in 25 Ländern, mit regionalem Schwerpunkt rund um die chinesischen und russischen Grenzen erfüllen sollen, wenn nicht Biowaffen-Entwicklung. Die russische militärische Intervention in der Ukraine 2022 hat ja, nachdem bereits 2014 auf der Krim eines dieser Labore in russische Hände gefallen war, Einsicht in einige weitere der über 20 US-Biowaffen-Labore in der Ukraine erhalten. Der Zweck war eindeutig. Die Staatsekretarin im US-Außenministerium, Victoria „Fuck-the-EU“-Nuland hat die Existenz von Virenforschung in diesen US-Instituten in der Ukraine bestätigt, das Pentagon danach ebenfalls. Klar scheint danach, dass diese Labore die jeweiligen Bevölkerungen und Soldaten genetisch scannen, um ihre Biowaffen klar genetisch profilieren zu können. Schwerpunkt-Ziele sind dabei die sogenannte kaukasische (= russische) Genstruktur in der Ukraine, Georgien, Armenien und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken sowie die Genstruktur der Han-Chinesen (90% der chinesischen Bevölkerung).
Die WHO hatte die Ukraine daraufhin aufgefordert, gefährliche Virenstämme zu vernichten. Russland brachte seine Erkenntnisse vor den UN-Weltsicherheitsrat, wo die Debatte mit dem Veto der USA und Großbritanniens verhindert wurde. China hat daraufhin die USA öffentlich aufgefordert, zu neun Fakten- und Fragenkomplexen Stellung zu nehmen.
Und die USA sind nach wie vor das einzige Land der Welt, das sich weigert, das Protokoll des Biowaffen-Übereinkommens zu ratifizieren, das ja unter anderem auch ein Verifikationsregime beinhaltet. Und die umfangreichen, jedoch völlig intransparenten Tests bakteriologischer Waffen sind auf eigenem US-Territorium bemerkenswerterweise verboten.
Die Virologen aus aller Welt haben in ihren zahlreichen Solidaritäts-Erklärungen (in The Lancet, Nature, Cell und anderen wissenschaftlichen Zeitschriften) betont, dass das Virus keine chinesische Biowaffe ist und nicht aus dem Wuhan Institut für Virologie entwichen sein kann. Im Weiteren hatte auch der abschließende WHO-Bericht im März 2021 eine gentechnische, menschengemachte Veränderung des Virus als höchst unwahrscheinlich bezeichnet.
Die Kette der „Laborunfälle“ aus Biolaboren ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es sich um Labore höchster Sicherheitsstufe (BSL-4) handeln müsste: Aus dem südenglischen Pirbright Labor entwich 2007 die Maul- und Klauenseuche, der Fall der plötzlichen Schließung des Fort-Detrick Labors in Maryland nahe Washington schon im Juni 2019 wegen anhaltender Verletzungen der Sicherheitsstandards, und wegen Abwasser-Verseuchungen, ist notorisch. Fort Detrick ist einer internationalen Untersuchung wie im Wuhan Institut für Virologie geschehen verschlossen.

Die WHO-Suche nach dem Ursprung des Corona-Virus blieb daher bis heute unvollständig.

Ein US-Biolabor in Kasachstan wurde 2020 geschlossen, nachdem in seiner Umgebung bereits Anfang 2020 eine ungewöhnliche Lungenkrankheits-Epidemie aufgetreten war. Die Uni von North Carolina in Chapel Hill listete 28 ähnliche Laborunfälle mit genetisch veränderten Organismen, sechs davon mit manipulierten Coronaviren.
Könnte Corona also eine ethnisch profilierte Biowaffe aus einem der zahlreichen US-Biowaffen-Labore sein? Dafür würde sprechen, dass die chinesische Letalität (Tote/Infizierte) trotz besserer Gesundheitsorganisation mehr als doppelt so hoch war wie etwa in Deutschland oder anderen Ländern. Und auch daher erklärt sich möglicherweise die vehemente Reaktion Chinas in Sachen Lockdowns.
Der zwingende Imperativ für China wäre daher weniger, Tote zu verhindern, als unter allen Umständen Infektionen zu verhindern, weil die Han-Genstruktur gegenüber einem ethnisch profilierten Virus nur eine geringe natürliche Immunitätsreaktion entgegenzusetzen hätte …

Die Zukunft Chinas und der Welt mit und „nach“ Corona

Aber für China dürfte trotzdem, so oder so, die Erhöhung der Impfquoten, vor allem bei den Älteren, eine zentrale Aufgabe bleiben. Virologen weisen immer wieder darauf hin, dass man für alle Gruppen und Altersklassen Impfquoten von deutlich mehr als 90% erreichen muss, um eine allgemeine Öffnung in Richtung Herdenimmunität ohne Tote riskieren zu können. An einer (dann hoffentlich relativ gefahrlosen) natürlichen Infektion kann kein Weg vorbeigehen (eine relativ hohe Effektivität der konventionellen, erprobten chinesischen Impfstoffe setzen wir dabei voraus). Die Herdenimmunität, auf die die neoliberalen Politiker des Westens unter Inkaufnahme vieler Toter in ihrer „freiheitlich“-neoliberalen Kapitulations-, Katastrophen- und Chaos-Politik (der Schock-Strategie à la Naomi Klein, 2007, mit neuerdings grüner Massenverarmung) von Anfang an faktisch gesetzt haben, könnte in China somit am Ende eines geordneten Weges ohne wesentliche Totenzahlen stehen.
Die kontrollierte „natürliche“ Immunisierung kann (und muss) dann Impfung, Medikamente und sonstige Gesundheitsstrategie (einschließlich traditioneller chinesischer Medizin, die in China ebenfalls gegen Covid mobilisiert wird) ergänzen, komplettieren und vollenden. Die dann geordnete Wiederöffnung Chinas, auf die so viele warten, wird dann möglich. Vielleicht lebt die Menschheit dann tatsächlich mit Corona wie mit einer „normalen Grippe“, so ja die weitverbreitete Vorhersage, Hoffnung und Sehnsucht – und hätte eine Runde des „Wettrüstens“ mit den Viren gewonnen.
China wird dann wohl nur auf wenige Tote zurückblicken müssen und wird vor dem Urteil der Geschichte wohl gut dastehen – als neue Gesundheits-Weltmacht.

Foto by walvax