Die Verbrennung des Filmemachers

Personen: 

Dieter Wedels großes, gesellschaftskritisches Filmkunstwerk (z.B. "Der große Bellheim"; "Der Schattenmann"; "Die Affäre Semmeling"; "Der König von St. Pauli") wird überleben. Auch wenn der Künstler selbst gegen die Rufmordkampagne keinerlei Chance hatte. Gegen Vorwürfe, die Jahrzehnte danach kaum mehr zu überprüfen bleiben. 
Dazu hat sein Anwalt Dr. Peter Gauweiler am 20.7.22 die unten angehängte Erklärung abgegeben.

Dieter Wedel hat mit Schauspielern wie Mario Adorf, Hilmar Tate, Heike Makatsch, Hannelore Elstner, Heinz Hoenig, Heiner Lauterbach, Günter Strack u.a. der letzten Jahrhunderthälfte große charakteristische Gesichter geschaffen. Seine Theaterregiewerk von Arthur Millers "Hexenjagd" in Hersfeld wird auch so schnell nicht vergessen. Zumal Dr. Dieter Wedel hier eine Ahnung von dem zeichnet, was ihm selbst zum Lebensende widerfahren sollte. Denn da hatte er nicht mehr die geringste Chance gegen das Hetz-Netzwerk von ZEIT-Chef DiLorenzo, gegen drei MeToo-Schauspielerinnen, die mit Anschuldigungen von vor einem Vierteljahrhundert meinten, endlich aus der Versenkung aufsteigen zu müssen. 

Dieter Wedel hatte dann auch keine Chance gegen die Leukämie, die er bekam, als die Staatsanwaltschaft  - er war längst unter einem unmenschlichen Druck als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgetreten - nach jahrelangem Gewürge an Verjährungsfrist und Glaubwürdigkeit von Behauptungen und "Zeuginnen", sich dann doch entschied, das Gerichtsverfahren publicitywirksam zu eröffnen. Von diesem hatten sich BILD, SPIEGEL u.a. Medien endlich und groteskerweise ihren "deutschen Weinstein-Prozess" erhofft.  
Nun aber wurde er eingeäschert, muss fortan als unschuldig gelten. Für viele seiner Anhängerinnen und Liebhaber nicht nur wegen der rechtsstaatlichen Unschuldsvermutung, sondern wegen der mehr als dürftigen Beweislage. 
Zu seinen Freunden zählt auch der Lyriker, der den nachfolgenden Nachruf (aber vorsichtshalber - der Fall Wedel zeigt: mit Metoo, BILD und ZEIT ist nicht zu spaßen!  - unter Pseudonym) veröffentlicht hat.

 

Die Verbrennung des Filmemachers

Von Isaak Melzer

 

Als der große Filmemacher

Zu todgefoltert war

Standen neben geilen Lacher*

Innen Kläger*innen da:

 

„So viel Weibern gab er Szenen

Kind und Geld dazu

Wer wird jemals MICH erwähnen?

Me too - me too - me too!“

 

Arbeitslos schrien seine Jäger

Die auf Spuren waren:

sagte der nicht auch mal „Neger“

Vor 35 Jahren?“

 

Lynchjustizminister Maas 

Rief einst: "Nix verjährt!"

Trotzdem er so am Rechtsstaat frass

Kennt ihn heut kaum wer mehr

 

DiLorenzo, smarter Henker

Der seine Opfer knutscht

Gab plötzlich den deutschen Denker:

„Mein schönes Geld ist futsch

 

Was ich investiert in Zeugen 

Doch bloß so`ne Leiche

Bringt grad neben Einmal-Zeigen

60.000 Zeichen

 

Hätt´ DER nicht länger leben könn‘n

Nach der ZEIT und meinem Stress

Das hätt Großes geben können

Ein Scheiss - ohne Prozess!“

 

Ein fein flüsterndes Bedauern

Schleicht unter die Leute

Die das Filmgeschäft betrauern

Das große Schweigen heute

 

Gibt`s kein`n "Grossen Bellheim" mehr

Wird nicht mehr erzählt

Wie an Charakteren zehrt

Das wirklich große Geld

 

   Er wird unschuldig verbrannt

Und sein Drehbuch fehlt

Bleibt sein Werk, was zählt

   Wenn schon längst nicht mehr benannt

Die ihn so gequält