Unabhängig davon, ob in Italien »liberaldemokratische«, »sozialdemokratische« oder »rechtskonservative« Koalitionen regieren, herrscht dort seit Jahrzehnten ein konsequent neoliberaler Wirtschaftskurs. Das ist auch das Resultat der Selbstzerstörung der italienischen Linken und der Unfähigkeit ihrer zersplitterten Überreste, tragfähige Bündnisse zu schmieden ...
Diese Situation schlägt sich ebenfalls in der Schwäche der noch immer größten Gewerkschaft Italiens nieder, der Confederazione Generale Italiana del Lavoro (CGIL), die 1944 im Zusammenschluss von kommunistischen, sozialistischen und christlichen Arbeitern entstand. Sie hat immerhin noch 5,6 Millionen Mitglieder und setzt sich auch für die Rechte des Prekariats und von Arbeitsmigranten ein, konnte aber bislang nichts daran ändern, dass Italien zu den wenigen europäischen Ländern zählt, in denen es keinen Mindestlohn gibt. Für Beschäftigte im Reinigungsgewerbe sind 6,50 üblich und in der Tourismusbranche 7,50 Euro.
Weiter direkt im PDF: "Z" Nr. 140 Dezember 2024
