Es gilt als das wichtigste Ereignis des Jahres im Bereich der internationalen Jugendzusammenarbeit. Veranstalter ist die Föderale Agentur für Jugendangelegenheiten (Rosmolodezh), Mitorganisator die Regierung des Gebiets Nischni Nowgorod; der operative Ausrichter ist die Direktion des Weltjugendfestivals.
Dieses Treffen ist das erste seiner Art in der jüngeren Geschichte der Festivalbewegung und hat weltweit großes Interesse geweckt. Für eine Teilnahme bewarben sich mehr als 62.000 junge Menschen aus den Bereichen Medien, Sport, Bildung und Wissenschaft, öffentliche Verwaltung, Unternehmertum, IT und den Kreativbranchen – aus 175 Staaten und 89 Regionen der Russischen Föderation.
Die Organisatoren berichten von einer „enormen Nachfrage aus dem Ausland“. So lagen bereits einen Monat vor dem Treffen über tausend Bewerbungen aus verschiedensten Ländern vor. Auch aus den USA und Europa. Aus Marokko, Usbekistan, Indien, Äthiopien und Pakistan gingen besonders viele Anfragen ein. Im August meldete der Telegram‑Kanal des Weltjugendfestivals, dass Studierende aus Südkorea bei einem Treffen mit der Festivaldirektion – bei dem es um das System der ganzjährigen Jugendbildungszentren (KMOC) ging – starkes Interesse bekundet hätten. Viele der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Universitäten Korea, Hanyang, Kookmin, Seoul National und Korean Cyber erklärten, am Treffen teilnehmen zu wollen.
Junge Menschen zeichnen sich durch hohe Kommunikationsfähigkeit aus, bauen kreative, horizontale Netzwerke auf und erweitern so die Möglichkeiten der Volksdiplomatie (public diplomacy). Nach dem Auswahlverfahren wurden 2.000 junge Führungskräfte im Alter von 14 bis 35 Jahren eingeladen – darunter 1.000 russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sowie ebenso viele internationale Gäste von allen Kontinenten aus 120 Ländern. Zu den Teilnehmenden zählen auch 200 der Jüngsten im Alter von 14 bis 17 Jahren: 100 aus Russland und 100 aus dem Ausland.
Zweitausend junge Menschen aus sämtlichen Makroregionen der Welt können damit die Tragfähigkeit dieses prägnanten Mottos „Russland wärmt auf“ prüfen: Sie sollen spüren, wie Russland – in Zeiten geopolitischer Abkühlung – die Atmosphäre der Beziehungen und Zusammenarbeit erwärmt und neue Perspektiven einer multipolaren Welt fördert. Mit ihrer Energie und dem Wunsch nach schöpferischer Selbstverwirklichung tragen sie ihrerseits zur Erwärmung der internationalen Beziehungen bei. Die Organisatoren laden jede und jeden ein, Mitgestalter einer gemeinsamen Zukunft zu sein.
Bereits in der Vorbereitungsphase tauchten in vielen Metropolen weltweit Werbetafeln mit Einladungen zum Treffen des Weltjugendfestivals auf – unter anderem in der Innenstadt von New York, in Tokio und in der nigerianischen Metropole Lagos. Werbeclips zum Treffen liefen auf großen Bildschirmen in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika; entsprechende Social‑Media‑Videos wurden weltweit tausendfach aufgerufen.
Bemerkenswert ist, dass die Zahl der beim Treffen vertretenen Länder dreimal so hoch ist wie die Zahl der Staaten, die in diesem Jahr einen direkten Flugverkehr mit Russland unterhalten. Das unterstreicht: Das Bedürfnis nach Offenheit und der Wunsch nach einer Erwärmung der Beziehungen sind stärker als die Sanktionspolitik. Im Veranstaltungskonzept heißt es: „Russland ist ein Zentrum der Freundschaft, der Zusammenarbeit und grenzenloser Möglichkeiten.“ Symbolisch ist, dass der Weg zu solchen Möglichkeiten für viele Gäste damit beginnt, Grenzen und sanktionsbedingte Hürden zu überwinden, die auch den Luftverkehr betreffen. So zeigen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die morgen womöglich die Agenda einer multipolaren Welt prägen, schon heute ihre Prioritäten.
Die Organisatoren betonen: „Das Programm des Treffens basiert auf dem Konzept »In Russia«. Dies ist die zentrale Botschaft: junge Menschen aus aller Welt in der Gegenwart zu versammeln, die Vergangenheit zu achten und gemeinsam mit Russland die Zukunft zu gestalten. Das Konzept lädt internationale und russische Teilnehmende ein, die Rolle unseres Landes als strategischen Partner einer neuen Generation gemeinsam zu verstehen und jedem zu ermöglichen, seine Haltung und Vision auszudrücken.“
An den fünf Tagen in Nischni Nowgorod werden die jungen Führungskräfte zahlreiche nützliche Kontakte in Russland und im Ausland knüpfen. Sie nehmen an Debatten zu aktuellen Jugendthemen, an Workshops sowie an kulturellen und sportlichen Aktivitäten teil.
Für die ausländischen Gäste ist vom 21. bis 27. September ein Programm zum Kennenlernen russischer Regionen vorgesehen. Viele können so ihren Aufenthalt um eine Woche verlängern. Das regionale Gastfreundschaftsprogramm steht unter dem Motto: „Grenzen stehen auf der Karte – Gastfreundschaft kennt keine Grenzen“. Ausgewählte 200 internationale Teilnehmende besuchen zehn Regionen Russlands: das Gebiet Iwanowo, das Gebiet Omsk, die Republik Mordwinien, die Republik Chakassien, Sankt Petersburg, das Gebiet Sachalin, das Gebiet Tscheljabinsk, die Tschetschenische Republik, den Autonomen Kreis der Jamal‑Nenzen und das Gebiet Jaroslawl.
Die Teilnehmenden können ihre Kompetenzen in Workshops und Case‑Studies ausbauen, ihre Start‑ups präsentieren und Investoren gewinnen, Castings für kreative Labels in einem Produktionszentrum absolvieren, eine Medienwerkstatt besuchen und Inhalte produzieren, sich in Extremsportarten erproben und gemeinsam das größte Bild der Welt schaffen.
Das traditionelle Gelände der berühmten Messe von Nischni Nowgorod dient heute zugleich als Bühne für frische Ideen, Wissen, konstruktive Vorhaben, fairen Wettbewerb und jugendliche Kreativität.
Partner des Exkursions‑ und Regionalprogramms ist das Rosmolodezh‑Projekt „Mehr als eine Reise“. Während der fünftägigen Veranstaltung führen Mitglieder der Community „Bedeutungsleiter. Exkursionen“ Touren für Teilnehmende, Ehrengäste und Delegationen durch. Das Programm bietet kulturelle und geschäftliche Formate sowie eine Ausstellung, die junge Gäste mit besonders attraktiven Sehenswürdigkeiten Russlands vertraut macht. Die Guides in Nischni Nowgorod stellen das Messegelände, den Kreml von Nischni Nowgorod und die Strelka vor – einen der markantesten Orte der Stadt am Zusammenfluss von Oka und Wolga. Am 19. September findet im Saal „Würde“ die immersive Lesung „Reisen in Worten: Geschichten von Reisen durch Russland“ mit Lorenzo Bagnati statt.
Das Treffen stößt nicht nur bei potenziellen Teilnehmenden, sondern auch bei freiwilligen Helferinnen und Helfern jeden Alters auf Interesse. An Vorbereitung und Durchführung sind 520 Freiwillige aus 54 Regionen Russlands beteiligt; insgesamt bewarben sich in der Auswahlphase mehr als 3.700 Personen beim Freiwilligenkorps des Festivals. Hervorzuheben sind die ältesten Freiwilligen: Natalia Kosyreva (78) aus Sankt Petersburg, die fließend Englisch spricht und Französisch lernt, ist Jahrgang des ersten Weltfestivals der Jugend und Studenten. Der 75‑jährige Wladimir Kalmykow aus Nischni Nowgorod lehrt an der Linguistischen Universität der Wolga‑Metropole und spricht Englisch, Spanisch und Arabisch. Das zeigt: Auch Menschen mit großer Lebenserfahrung fühlen sich von der wärmenden Energie des Treffens angezogen – eine Energie, die wiederum die jungen Teilnehmenden zu kreativer Tätigkeit inspirieren kann.
Zur Erinnerung: Das erste Weltjugendfestival (nicht zu verwechseln mit den seit 1947 stattfindenden Weltfestspielen der Jugend und Studenten) fand vom 1. bis 7. März 2024 in „Sirius“ per Dekret des russischen Präsidenten Wladimir Putin statt, um die internationale Jugendzusammenarbeit zu fördern. 20.000 junge Führungskräfte aus 190 Ländern nahmen teil. Dem Präsidialerlass zufolge soll das Weltjugendfestival künftig im Sechs‑Jahres‑Rhythmus stattfinden; zwischen den Festivals sind unter seinem Dach internationale Thementreffen mit jeweils rund 2.000 Teilnehmenden aus Russland und dem Ausland geplant.
Damit ist der erste Zyklus des Weltjugendfestivals gestartet. Seine konstruktive Mission erleben und würdigen bereits heute junge Botschafterinnen und Botschaftern aus 120 Ländern.