Nach vielen Jahren großer sozialer Ungleichheit und politischer Instabilität wurden in Ecuador unter dem bisherigen Präsidenten Rafael Correa ab 2007 politische, ökonomische und soziale Reformen durchgesetzt. Der Staat konnte seine Handlungsfähigkeit zurückgewinnen und die Teilhabe an sozialen Rechten ausdehnen. Diese Entwicklung war nicht allein auf Erdöl gebaut, sondern basierte auch auf Fortschritten in der Steuerpolitik; und doch ist das dollarisierte Ecuador weiterhin vom Erdöl abhängig. Bei der Stichwahl am 2. April konnte sich Correas ehemaliger Vizepräsident Lenín Moreno knapp gegen den rechten Oppositionskandidaten Guillermo Lasso durchsetzen. Damit konnte der Rechtstrend in Lateinamerika zunächst gestoppt werden, fraglich ist aber, ob auch eine Vertiefung der Bürgerrevolution möglich sein wird.
Timm B. Schützhofer promoviert an der Universität Kassel zur Fiskalpolitik Ecuadors im Kontext der Rohstoffabhängigkeit. Aus dieser Grundlage wird er Erfolge und Defizite der Bürgerrevolution analysieren und auf Ziele, Forderungen und Versprechungen der zur Wahl angetretenen Parteien eingehen.
Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen
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