Mittelamerika fordert Kyoto 2

Staaten der Region sind am stärksten von Klimawandel betroffen
Video: 
Telesur
Länge: 
00:02:37
Untertitel: weltnetz.tv

Moderator: Mittelamerika ist eine der Regionen, die am stärksten von Klimawandel betroffen ist. Was die Konsequenzen sind und was man dagegen unternehmen kann, zeigen wir Ihnen in dem folgenden Beitrag.

Korrespondentin: Es ist ein Rückzugsort für Vögel und Arbeitsplatz für Kleinfischer. Aber wo heute knietief das Wasser steht, befand sich einst eine Siedlung am Managua-See.

Anwohner: Das war hier wirklich sehr angenehm. Die Straße hier etwa ging von dem Haus da drüben bis hier. Das alles ist nun verschwunden ...

Korrespondentin: Es sind die Folgen der schweren Regenfälle der vergangenen Jahre, die auch andere Regionen des Landes schwer getroffen haben. Matilde Mesa macht sich hier daran, einen Platz zu säubern, der einmal eine Touristenattraktion war.

Anwohnerin: Ich bin seit einer Weile nicht hergekommen und nun liegt hier alles mit Unrat voll.

Korrespondentin: In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind alleine in Nicaragua wirtschaftliche Schäden in Höhe von drei Milliarden US-Dollar zu beklagen. Schlimmer sind die tausenden Tote durch  immer schwerere Unwetter. Als eine der am schwersten in Mitleidenschaft gezogenen Regionen, tritt Mittelamerika auf dem Klimagipfel in Südafrika mit einer gemeinsamen Position auf. Die Staaten der Region drängen darauf, ein zweites Kyoto-Protokoll aufzulegen oder den Prozess überhaupt erst einmal in die Wege zu leiten. Das Ziel müsse sein, dass die Industriestaaten die Verschmutzung der Atmosphäre mindern. Die vom Menschen verursachten Emissionen verursachen ein klimatisches Ungleichgewicht. Nach Schätzungen von Wissenschaftlern könnte die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu drei Grad Celsius zunehmen.

Wissenschaftler: Wir können uns auf die Folgen nur vorbereiten, indem wir uns an die Situation anpassen. Das bedeutet, dass wir die Schäden eindämmen und uns auf eine nachhaltige Wirtschaft im neuen Klima vorbereiten.

Korrespondentin: Staatliche Projekte zeigen Resultate: In Nicaragua etwa wurden Wohnviertel in sicheren Gebieten geschaffen.

Anwohnerin: Es ist ja wichtig, unseren Kindern ein Dach über dem Kopf zu hinterlassen, wenn wir nicht mehr da sind.

Korrespondentin: All das sind sinnvolle Ansätze. Aber die Frage ist, was diese Politik bringt, wenn die Industriestaaten sich nicht dazu durchringen, die Emissionen der schädlichen Gase einzudämmen.

Logo des Klimagipfels im südafrikanischen Durban

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