Die Autorin und Algerienspezialistin Sabine Kebir sprach mit Weltnetz.tv über die aktuelle Lage in Syrien.
Anders als in Tunesien, das sich aufgrund seiner von der breiten Bevölkerung getragenen demokratischen Bewegung stabil entwickele, beurteilt Kebir die aktuelle Entwicklung in Syrien skeptischer.
Bashar al-Assad habe die Gelegenheit versäumt, mit Reformen und Zugeständnissen auf die syrische Bevölkerung zuzugehen und trage insofern Mitverantwortung für die Zuspitzung der Gewalt in Syrien, die in großen Teilen von islamistischen Kräften ausgehe.
Kebir weist aber auch auf die innere Verfasstheit Syriens. So habe im multireligiösen Vielvölkerstaat die laizistische Herrschaft der Assad-Familie zu einem Religionsfrieden geführt. Die städtische Bevölkerung sei relativ wohlhabend – und unterstütze in Teilen bis heute das Regime. Ein Machtwechsel könne, wie in Ägypten, zur Stärkung islamistischer Kräfte führen.
Kritisch bewertet Kebir vor allem, dass die islamistisch geprägten Golfstaaten zu den Hauptunterstützern der sogenannten "Freien Syrischen Armee" gehören. Daß diese der Bevölkerung Demokratie und Freiheit brächten sei fragwürdig.
Kebir warnt aber auch davor, die berechtigte Sehnsucht der arabischen Völker nach Demokratie und mehr Freiheit als illegitim hinzustellen, nur weil sich dadurch der Einfluß des Westens in diesen Ländern vergrößern könnte.
Der Aufbau eines zuverlässigeren Rechtsstaates sei auf jeden Fall wünschens- und unterstützenswert
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