Bertolt Brechts Jugend fiel in die Zeit der Weimarer Republik, in der die Emanzipation der Frauen an Fahrt gewann und die bürgerlicher Sexualmoral praktisch und politisch in Frage gestellt und auch zum großen kulturellen Thema wurde. Mit der Rücknahme der utopischen Geschlechterpolitik in der Sowjetunion und der ab 1933 in Deutschland eingeführten restriktiven Politik gegen Frauenemanzipation und Homosexuelle verschwand das Thema auch aus der Kultur. Brechts Mitte der dreißiger Jahre begonnene, sowohl gegen Faschismus als auch gegen die stalinistische Deformation des Marxismus gerichtete Aphorismensammlung Me-ti. Buch der Wendungen enthält jedoch Abschnitte, in denen über Perspektiven von Liebesverhältnissen auf dem Weg in eine Neue Ordnung philosophiert wird. In den Diskussionen zwischen Me-ti und Kin-je (beide sind ein alter ego von Brecht) und der Schülerin Lai-tu (Ruth Berlau) geht es darum, wie der Widerspruch der Inkongruenz des Erotischen und des Sozialen künftig gelebt werden könne. Me-ti / Kin-je empfielt das Ausbalancieren von Gefühl und Verstand. Liebesbeziehungen können an Stabilität gewinnen, wenn die Partner außer erotischen Gefühlen auch gemeinsame, auf die Außenwelt gerichtete Interessen entwickeln, eine „Dritte Sache“, z. B. das Engagement für eine bessere Welt.

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