Wir müssen die Tötungen durch Drohnen ächten

"Alles über den Drohnenkrieg" mit Reiner Braun
Video: 
weltnetz.tv und regenbogen.tv
Länge: 
01:24:26
Personen: 

Friedensfragen #4 - Gast: Reiner Braun
Thema: Alles über die Drohnenkriege!

 

Reiner Braun referierte unter dem Titel "Stopp Ramstein – Alles über den Drohnenkrieg"

Braun ist Co-Präsident vom "International Peace Bureau", die in diesem Jahr einen Weltkongress in Berlin veranstaltet. In die Auslandsgesellschaft NRW kam er auf Einladung von "Regenbogen.tv" und der Dortmunder Gruppe "Bildung für Frieden".

Dort informierte zunächst über die Entstehung der Kampagne "Stopp Ramstein". Diese sei "eigentlich aus einer seit Jahren schon bestehenden Aktivität gegen die Militärbasis in Ramstein hervorgegangen".

Vorrangig sei es damals um die Luftverschmutzung, die vielen US-amerikanischen Soldaten und die Zerstörung der Umwelt durch das US-Militär in und um Ramstein gegangen.

Ein weiterer Grund kam vor zwei Jahren noch hinzu, "der an Dramatik kaum zu überbieten ist", so der Referent des Abends. Durch den US-Airforce-Piloten Brandon Bryant war bekannt geworden, "dass alle Drohneneinsätze der USA auf dieser Welt über Ramstein laufen".

Das habe mit dem Krümmungsbogen der Erdkugel zu tun. Die Steuerungssignale an die Drohnen von den US-Einsatzzentralen in New Mexico und Nevada könnten via Satellit nicht direkt in ihre Ziele in Somalia bis Pakistan geleitet werden. Das gesehe über eine Relaisstation auf der US-Army-Basis in Ramstein, erklärte Braun.

Die Drohneneinsätze sind als Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 anzusehen und werden vornehmlich von den USA benutzt um mutmaßliche Terroristen zu eliminieren.

Das fatale dabei: Niemand der zum Ziel erklärten Personen weiß, ob er auf dieser Todesliste steht. Keiner der auf dieser Liste stehenden Personen wurde je angeklagt. Nie bekamen sie die Gelegenheit, sich vor einem ordentlichen Gericht zu verteidigen.

"Die USA nehmen sich das Recht heraus, überall auf der Welt (auch in Europa wenn es sein muss) mit Drohnen zu operieren, Menschen zu entführen und ohne gerichtliche Anklage und Verteidigung zu inhaftieren oder gar der Folter zu unterziehen", so Braun.

Die USA würden nimmer müde, von der chirurgischen Genauigkeitder Luftschläge zu sprechen. Sogenannte "Kollateralschäden" – also unbeteiligte Zivilisten in Wohngebieten und sogar Krankenhäusern – würden billigend in Kauf genommen.
Auf diese Weise verloren seit 2010 über 6.000 Menschen ihr Leben, berichtet Braun. Auf einen getöteten mutmaßlichen Terroristen kämen zirka 40 unschuldige Opfer – darunter Frauen und Kinder. Jeden Dienstag zeichne "Friedensnobelpreisträger" Barack Obama diese "Todesliste" ab – er gebe persönlich jede Person darauf zur Tötung frei.

So empört sei man über diese Drohnenmorde gewesen, dass man eine Initiative ins Leben rief. Viele Einzelpersonen hätten sich daran beteiligt. Um nur einen zu nennen: Albrecht Müller (SPD, Herausgeber der NachDenkSeiten).

Von den Grünen bis zu den LINKEn sind viele Personen auch aus kirchlichen Gruppen sowie der Friedensbewegung dabei. Rasch kamen tausende Menschen zusammen. Auch bei den Ostermärschen habe das Wirkung gezeigt.

Einig sei man sich gewesen, berichtete Reiner Braun, eine richtig große Aktion zu starten. Die soll nun in Ramstein vom 10. bis 12. Juni stattfinden. Die große Idee dahinter: Eine lange Menschenkette hinzubekommen, die große Teile der Strecke von Kaiserslautern bis zur US-Militärbasis überbrückt.

Das werde nun seit geraumer Zeit logistisch und politisch an vielen Orten in Deutschland vorbereitet. Busse, die aus zehn Orten der Republik gen Kaiserslautern fahren werden, sind bestellt. Braun: "Ob wir es wirklich schaffen, die Menschenkette hinzubekommen, weiß noch keiner."

Zwölf regionale Ramstein-Komitees informieren über die US-Militärbasis in Deutschland

Unter der Erde befinden sich riesige Munitionsdepots. Weiter ist dort die zentrale Luftleitstelle für alle Militärflüge untergebracht, die von den USA und der NATO in Europa und von dort in die verschiedenen Länder stattfinden.
All das möchte die Kampagne in die Öffentlichkeit tragen. Reiner Braun unmissverständlich: "Langfristiges Ziel ist es natürlich, diese Relaisstation dichtzumachen. Damit diese Drohneneinsätze von deutschem Boden endlich aufhören."

Diese Drohneneinsätze seien klar völkerrechts- und grundgesetzwidrig: "Von deutschem Boden geht völkerrechtswidriger, illegaler Krieg gegen andere Länder aus", so Braun.

Mehr zu den Veranstaltern des Vortrag in Dortmund: https://www.facebook.com/regenbogentv

Quelle des Textes: http://nordstadtblogger.de/46855

Reiner Braun

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