Walter Kaufmann wurde 1924 als Jizchak Schmeidler im Berliner Scheunenviertel geboren und bald von einer gut situierten Anwaltsfamilie in Duisburg adoptiert, wo er eine glückliche Kindheit verlebte.
Seine Adoptiveltern, die später in Auschwitz ermordet wurden, schickten ihn 1939 mit einem Kindertransport nach England, von wo aus er 1940 als „Ausländer aus einem Feindesland“ („enemy aliens“) nach Australien deportiert und interniert wurde.
Er konnte seine Lage verbessern, indem er sich als Kriegsfreiwilliger meldete. Später arbeitete er u. a. als Seemann und schloss sich einer Gruppe junger schreibender Arbeiter an, die ihre Bücher zunächst selbst vermarkteten – in direktem Kontakt mit Arbeitern, z. B. auf Schiffen und innerhalb der Gewerkschaftsbewegung.
Mit ´Voices in the Storm` hatte er einen ersten großen Erfolg. Nachdem er Polen (Weltfestspiele der Jugend), die Sowjetunion und die DDR besucht hatte, prüfte er, ob er sich wieder in Duisburg niederlassen könnte. Aber er ging 1957 in die DDR – als ein Autor, der mehr in der anglophonen als in der deutschen Kultur verwurzelt war. Bis heute ist er ein Meister der Short Story.
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