Das Thema der diesjährigen Brecht-Tage war ´Brechts Kriegsfibel`.
Für dieses 1955 erschienene Gemeinschaftswerk mit Ruth Berlau hatte Brecht seit Kriegsbeginn Zeitungsfotos in allen Exilländern gesammelt und ihnen durch eigene Vierzeiler eine neue Bedeutung gegeben. So verwies er auf die Uneindeutigkeit von Fotolegenden und forderte das Publikum zu tieferem Nachdenken beim Betrachten von Fotos auf. Laut Kebir liegt die große Bedeutung der Kriegsfibel darin, dass sie wohl als einziges Kunstwerk den 2. Weltkrieg wirklich als globalen Krieg darstellt, denn sie enthält nicht nur Fotos vom europäischen, sondern auch vom pazifischen und asiatischen Krieg zwischen den USA und Großbritannien auf der einen und Japan auf der anderen Seite. Dadurch wird auf die Eskalationsgefahr von Kriegen hingewiesen, in die dann Bevölkerungen hineingezogen werden, die mit dem Anfangskonflikt überhaupt nichts zu tun haben. So gerieten z. B. Menschen auf Papua Neuguinea oder in Singapur, die Hitler als Angriffsziel nicht im Blick hatte, in die Gewaltzone des Krieges. Mit dieser Einbeziehung des Kriegsleids von Völkern, die man später der ´Dritten Welt` zuordnete, wird die Kriegsfibel nicht nur zu einem antifaschistischen, sondern auch zu einem antiimperialistischen Werk. Im zweiten Teil des Vortrags analysiert Kebir die Viel- und Fehldeutigkeit aktueller Kriegsbilder und sowie die Bedeutung fehlender Fotos und Filme aus heutigen Kriegsgebieten.

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