Abrüstung - Schlüssel für die Entwicklung der Menschheit

Der Weltkongress des International Peace Bureau
Video: 
weltnetz.tv
Länge: 
00:22:49
Aufzeichnungsdatum: 
06.06.16
Personen: 

Der Weltkongress des International Peace Bureau wurde 1892 gegründet, es ist das älteste noch arbeitendes weltweites Friedensnetzwerk mit 300 international arbeitenden Organisationen. Die erste weibliche Friedensnobelpreisträgerin Berta von Suttner war an der Gründung und Entwicklung beteiligt.

"Abrüstung für Entwicklung" ist Kampagnenschwerpunkt. Abrüstung ist ein Schlüssel für eine gerechtere Welt. Nur in einem Klima der Kooperation und Entspannung sind die globalen Probleme der Menschheit überhaupt lösbar.

Zum Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele fordern Friedensaktivsten eine Umverteilung der Rüstungsausgaben. Nur durch Abrüstung könnten die Ziele, wie etwa der langfristige Erhalt der natürlichen Ressourcen oder die Schaffung von mehr Chancengleichheit, erreicht werden, erklärte das Internationale Friedensbüro IPB am Freitag in Berlin. "Abrüstung ist der Schlüssel für die Lösung globaler Probleme", sagte Co-Präsident Reiner Braun.

Unter dem Motto "Disarm! For a Climate of Peace - Creating an Action Agenda" wollen sich Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft auf einer dreitägigen Konferenz Ende September über neue Friedensstrategien austauschen. Gerechnet wird mit über 1.000 Teilnehmern aus mehr als 40 Ländern. Ziel der Konferenz ist die Präsentation eines "Friedensaktionsplans".

Der Co Vorsitzende stellt den Kongress vor, das ist erste Mal, dass der Weltgewerkschaftsbund diese Friedenskonferenz in dieser Intensität unterstützt, ebenso die "uni" die internationale Vereinigung der Öffentlichen Dienst Gewerkschaften, World future Council und viele weitere Nachhaltigkeitsorganisationen sowie verschiedene Religionsgemeinschaften.

Weltkongress des Internationalen Friedensbüros vom 30.09. bis 02.10.2016 an der TU Berlin

"Disarm! For a Climate of Peace – Creating an Action Agenda"

Es ist zweifelsfrei gegen den Zeitgeist weltweiter Aufrüstung, Modernisierung von Waffen, Krieg und Konfrontation  einen internationalen Kongress zum Thema internationale Abrüstung und Umverteilung von Rüstungsausgaben zu veranstalten, um sich mit den großen sozialen Herausforderungen weltweit auseinanderzusetzen und Lösungsstrategien zu entwickeln.

Die Veranstaltung eines solchen Kongresses ist aber absolut notwendig angesichts der 1,7 Milliarden US-Dollar an Rüstungsausgaben einerseits und fast einer Milliarde hungernder Menschen, weltweiter Armut, dramatischer Konsequenzen des Klimawandels und fehlender Zugänge zu Wasser und sanitären Einrichtungen, nicht zu sprechen von fehlenden Mitteln für Gesundheitswesen und Bildung andererseits. Womit soll überhaupt die Umsetzung der viel gelobten Sustainable Development Goals (SDG) finanziert werden?

Dies alles sind nicht nur Probleme des Globalen Südens: Hunger, Armut und Bildungsversagen sind auch in den sogenannten Industrieländern präsent.

Wie sollen Flüchtlinge integriert werden, oder fast noch wichtiger, wie soll Krieg als eine der wesentlichen Ursachen der Flüchtlingsbewegung überwunden werden?

Diese Herausforderungen und auch das Versagen der politischen Eliten weltweit werden auf dem Kongress Gegenstand der allgemeinen Debatte sein. Vor allem sollen die Gewinner und Profiteure der internationalen Aufrüstung – in den Rüstungskonzernen und der Politik – an den Pranger gestellt werden.

Kritik und Anklage sind notwendig, aber nicht genug. Auf dem Kongress soll es um Alternativen und besonders um Fragen globaler Transformation gehen. Wie kommen wir von dieser unbefriedigenden Situation, den beklagenswerten und auch anzuklagenden Zuständen zu einer Welt des Friedens und der Gerechtigkeit?

Was verbirgt sich hinter dem Ziel der globalen Transformation (entwickelt vom WBGU)? Viele weitere Fragen verbinden sich mit dieser einen. Was bedeutet grundlegende Veränderung  gesellschaftlicher Systeme und Strukturen? Steht der Kapitalismus auf dem Prüfstand? Ist nachhaltiger Friede und die Überwindung von struktureller Gewalt durch den Ausgleich verschiedener Ansätze und Überzeugungen zu erreichen?

Wer sind die Akteure dieser grundlegenden Veränderungen? Friedensbewegung, die schwächelt, soziale Bewegungen, die sich in Veränderungsprozessen befinden, die „Arbeiterklasse“, was immer das heute sein mag, die Intelligenz, die Internetgesellschaft – schon die unvollständige Aufzählung erzeugt Widerspruch und sorgt für Diskussionen.

Und nicht zuletzt: was sind die Methoden und Strategien der Veränderungen? Gespräche und Lobbying, Aufklärung, die „Straße“, Massenaktionen – auch hier gibt es viel mehr Fragen als Antworten, die neu gebündelt werden müssen. Wir wissen, was es zu verhindern gilt: Gewalt in all ihren Formen – seien es Drohnen und Krieg, seien es individuelle Terroraktionen…

Ein Kongress der Brisanz und der Herausforderung wird vom 30. September bis zum 2. Oktober 2016 an der Technischen Universität Berlin stattfinden. Auch auf diesem Kongress werden voraussichtlich viel mehr Fragen aufgeworfen werden, als selbst bei gutem Gelingen der Veranstaltung beantwortet werden können. Und doch bleibt zu hoffen, dass Antworten auf die drängendsten Fragen und Probleme gefunden werden können.

Auf jeden Fall verspricht der Kongress, spannend zu werden.

Um Fragen inhaltlicher und organisatorischer Natur zu diskutieren, hat sich eine nicht alltägliche (manche sagen auch neue) Konstellation von Veranstaltern zusammengefunden. Neben vielfältigen, sehr unterschiedlichen Friedensorganisationen sind auch die weltweiten Gewerkschaften – vertreten durch den Weltgewerkschaftsbund (ITUC) und die Weltzentrale von ver.di (UNI) –, unterschiedliche Religionsgemeinschaften (weit über die christlichen Religionen hinaus), Friedenswissenschaftler – besonders das renommierte SIPRI Institut –, Umwelt- und entwicklungspolitische Organisationen sowie einige andere in den Planungsprozess involviert. Auch werden sie selbst an dem Kongress teilnehmen und diesen mit gestalten.

Prominente aus der ganzen Welt haben zugesagt, mitzudiskutieren. So werden u.a. die jemenitische Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman, die alternative Nobelpreisträgerin Vandana Shiva, die Ökonomen Samir Amin und James Galbraith, Ernst Ulrich von Weizäcker (Wissenschaftler, Politiker und Co-Präsident des „Club of Rome“), der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und der ver.di Chef Frank Bsirske als Redner auftreten.

Weitere Informationen zum Kongress sowie zum großen Jugendprogramm (Youth Gathering) sind auf der offiziellen Kongress-Website zu finden: www.ipb2016.berlin.

Der Kongress ist in seiner Planung noch nicht abgeschlossen. Daher sind Ideen und Anregungen erwünscht und können weiterhin eingebracht werden. Side-Events zu interessanten Fragen werden organisiert. Es handelt sich um einen Kongress, der äußerst partizipativ ausgestaltet ist.

Der Kongress wird auf Englisch stattfinden. Allerdings werden die Plenarbeiträge und einzelne Foren ins Deutsche übersetzt. Das  senkt hoffentlich die Hürde zum Mitmachen.

Wir würden uns freuen, auch aus den zahlreichen Friedensinitiativen und Organisationen rund um das Friedensforum viele beim Kongress begrüßen zu können. Die „Kooperation für den Frieden“ ist ein Partner des Kongresses.

Bitte melden Sie sich möglichst schnell unter https://www.ipb2016.berlin/event/ipb-world-congress-berlin/ an. Der Kongress wird sicher spannend und kontrovers werden. Eine internationale Perspektive hat unsere Arbeit hier vor Ort in der Vergangenheit immer bereichert und wird dies mit Sicherheit auch in Zukunft tun.

Reiner Braun Co-Präsident des IPB

Amela Škiljan, Executive Assistant

International Peace Bureau

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