Eugen Drewermann sprach mit einer unglaublichen Intensität über die kulturellen Bindungen zwischen Deutschland und Russland.
Eugen Drewermann kam auf Einladung des Vereins Deutsch_Russische Friedens_Tage nach Bremen in die Andreas-Kirche. „Kein anderer Schriftsteller hat die westliche Kultur so stark beeinflusst wie Dostojewskij. Doch die ‚Seele‘, die er seziert, ist nicht spezifisch für sein Land – es ist die Seele, des modernen Menschen, der wir alle sind.“ So beschreibt die Zeitung NZZ aus Anlass seines 200. Geburtstags den Einfluss des künstlerischen Schaffens von Fjodor Dostojewskij. Dr. Eugen Drewermann, Psychoanalytiker, Theologe und Autor zahlreicher Bücher, ist dem Bremer Publikum auch als engagierter Redner für Frieden und Abrüstung bekannt. 2023 erhielt er den Habenhauser Friedenspreis. Sein Vortrag zum Werk Dostojewskijs bringt uns vor allem mit drei Themen, die bei Dostojewskij immer wieder eine zentrale Rolle spielen in Berührung: die Armut, die Schuld und der Tod, – und die dazu gehörigen existenziellen Werte: die Barmherzigkeit, das Verstehen und der Glaube an Unsterblichkeit. Eugen Drewermann hielt seinen Vortrag über 90 Minuten in voller Konzentration und in der von ihm bekannten unglaublichen Intensität in völlig freier Rede. Das Publikum hörte gebannt zu und beteiligte sich rege an der nachfolgenden Diskussion, die aber nicht mehr aufgezeichnet wurde.
Wolfgang Müller und Irene Baumann vom Verein Deutsch-Russische Friedenstage begrüßten den Gast.