Für diese Gegenstimme haben wir ein Gedicht von Erich Fried, einem österreichischen Lyriker, Übersetzer und Essayisten (1921 – 1988), ausgewählt. Nachdem sein Vater von den Faschisten bei einem Verhör ermordet wurde, emigrierte der Jude Erich Fried 1938 nach London, von wo aus er vielen Juden, auch seiner Mutter, zur Flucht verhalf.
Auf der Dringlichkeitssitzung erklärte der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk in New York, es schmerze ihn, erneut über das „katastrophale Leiden der Menschen in Gaza“ berichten zu müssen. Die vorübergehende Erleichterung der Waffenruhe, die den Palästinensern einen Moment zum Durchatmen verschafft hatte, sei zunichte gemacht. Laut Gesundheitsbehörden wurden seit 1. März bei Angriffen Israels im Gazastreifen mehr als 1.200 Palästinenser getötet – darunter mindestens 320 Kinder.
Seit Monaten sind zwei Millionen Menschen ohne jede Hilfslieferung. „Die Blockade und die Belagerung des Gazastreifens kommen einer kollektiven Bestrafung gleich und können auch auf den Einsatz von Hunger als Kriegsmethode hinauslaufen,“ so der UN-Chef für Menschenrechte. Ihn beunruhige auch die hetzerische Rhetorik hochrangiger israelischer Offizieller im Zusammenhang mit der Beschlagnahmung, Annexion und Aufteilung von Gebieten sowie der Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen. „Dies gibt Anlass zu ernster Besorgnis über die Begehung internationaler Verbrechen und widerspricht dem grundlegenden Prinzip des Völkerrechts gegen die gewaltsame Aneignung von Gebieten,“ erklärte Türk.
Und was müsste denn jetzt aus Ihrer Untersuchung folgen, Herr Türk?
Text: Erich Fried, Musik: Christof Herzog, Sprecherin: Christa Weber, Foto Erich Fried: Nachlass Erich Fried Literaturarchiv, Foto Palästina: Freepick
Eine Publikation in der Reihe „Gegenstimmen“ des Weber-Herzog-Musiktheaters