Wem gehört Jerusalem?

Kundgebung der Palästinenser gegen den Trump-Beschluss zu Jerusalem

 17.01.18
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Protestkundgebung gegen den Trump-Beschluss zu Jerusalem am 13. Januar 2018 in Bremen.

Von besonderem Interesse sind:
(1) Die drastischen polizeilichen Auflagen zur Genehmigung.
(2) Die eindringliche Rede von Prof. Dr. Rudolph Bauer. Er vergleicht die (verspätete) Rechsgründung Bismarcks im Jahre 1871 mit der Gründung Israels mehr als 70 Jahre später. Und er findet Ähnlichkeiten, nämlich Expansionismus, Militarismus, Autoritarismus und Kolonialismus.
(3) Der Redner erhebt präzise Forderungen an die Bundesregierung, die Bürgerschaft Bremen, die Jüdische Gemeinde, an die palästinensische Community und insgesamt an die Zivilgesellschaft.

Eigentlich hätten die Juden, so Rudolph Bauer, ein Vorbild und ein Beispiel für eine kosmopolitische Lebensweise sein können, hätten sie doch viele Jahrhunderte lang, gerade auch in den islamischen Staaten, weitgehend in Frieden und im Einvernehmen mit anderen Völkern und anderen Religionen als Weltbürger gelebt. Sie hätten sich einerseits in fremden Gesellschaften zurecht gefunden und andererseits ihre eigene Kultur bewahrt. „Sie sind ein Vorbild und Beispiel für Immigranten und Flüchtlinge. Wobei ich nicht vergesse, dass Juden in manchen Ländern immer wieder verfolgt wurden. Genauso wie Immigranten und Flüchtlinge heute.“

Zur Rechtfertigung der Staatsgründung und der Politik gegenüber den Palästinensern würden immer noch die KZ- und Tötungsmaschinen in Nazi-Deutschland, die zweifellos den Tiefstpunkt der auf rassistischen Vorurteilen beruhenden Politik im deutschen Reich, dem sogenannten Dritten Reich darstellten, herangezogen. Weswegen die Ächtung des Antisemitismus nach 1945 ebenso notwendig wie unabdingbar war. „Und heute?“, fragte Bauer. Heute sei der Antisemismusbegriff in einem Umfang ausgeweitet worden, dass sogar die Kritik an der Besatzungs- und Kolonialpolitik Israels darunter fiele.

Das vollständige Manuskript der Rede hier: http://nahost-forum-bremen.de/wp-content/uploads/2018/01/Rede-Rudolph-zu-Jerusalem-1.doc

Produktion: Sönke Hundt
Länge: 00:22:20
Personen: Rudolph Bauer




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