Marianne Hirsch berichtet über die schon im letztem Herbst beginnende Organisation dieser von Columbia ausgehenden Widerstandsbewegung, die mit vielen anderen Unis vernetzt ist. Entgegen den Behauptungen von Politik und Medien sind die Proteste, an denen auch viele jüdische Studenten teilnehmen, weder von Gewalt gekennzeichnet noch von Antisemitismus getragen. Rassistische Ausschreitungen, die auch gegen Muslime vorkommen, sind äußerst selten. Das mögliche friedliche Zusammenleben wurde mitten auf dem Protestcamp, durch ein öffentliches Feiern des Seder-Abends vor Pessach bewiesen. Daran nahmen auch viel Träger des Palästinensertuchs teil. Ein Teil des Lehrkörpers unterstützt die Bewegung. Aber die Universitätsleitung hat viele Studenten exmatrikuliert und mehrfach die Polizei auf den Campus gerufen. Die Studenten wurden brutal misshandelt, hunderte verhaftet. Marianne Hirsch weist darauf hin, dass hinsichtlich des israelisch-palästinensischen Konflikts gerade an einer Universität die Möglichkeit besteht, Antisemitismus, Menschenrechte und Regeln politischer Kritik wissenschaftlich zu definieren. In der Missachtung solcher Standards sieht sie eine gefährliche Verletzung von Demokratie und Meinungsfreiheit.
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