Nuit debout – Die Aufrechten der Nacht

Pierre Lévy im Interview mit Sabine Kebir

 17.05.16
65309

Seit Wochen sind in Paris und vielen anderen französischen Städten zahlreiche empörte Menschen auf "Nachtwache". Sie demonstrieren gegen die von der sozialistischen (!) Regierung Hollande geplante neue Arbeitsgesetzgebung (nach der Arbeitsministerin loi El Khomri/Gesetz El Khomri genannt). Ähnlich wie in Deutschland schon seit mehr als einem Jahrzehnt praktiziert, soll unter vorgeblicher "Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen" der Kündigungsschutz aufgeweicht und den Unternehmen erlaubt werden, besonders junge Menschen mit Kurzzeitverträgen einzustellen. Dies wird zu Recht als Rückschritt empfunden und gerade durch junge Menschen, die sehen, dass ihre Arbeitsverträge sie mehr als ihre Eltern durch Prekarität versklaven sollen, bekämpft.

Das deutsche Fernsehen berichtete ausführlicher erst nach den schweren Auseinandersetzungen, die durch den Versuch polizeilicher Räumung des von den Aufrechten besetzten Pariser Platzes der Bastille provoziert wurden. Auch hier wurde die Zielstellung der Neufassung des Arbeitsgesetzes mit "Einschränkung der Rechte im Interesse einer besseren Senkung der Arbeitslosigkeit" behauptet. "Die Gefahr für alle (EU-Länder) gemeinsam bekämpfen, das ist die echte Solidarität", sagt Dr. Sabine Kebirs Pariser Gesprächspartner Pierre Lévy.

Pierre Lévy ist Chefredakteur der Monatszeitschrift Ruptures (Brüche), die in Paris erscheint und von europäischer Bedeutung ist.

Länge: 00:08:22
Personen: Sabine Kebir



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