Der Freiburger Komponist und Musikwissenschaftler Helmut Timpelan spricht mit Sabine Kebir über die Merkwürdigkeit, dass der erste Aufruf der Roten Armee zur Kapitulation an die 6. Armee im Kessel von Stalingrad am 8. Januar 1943 per Trompetensignal erfolgte. Damit werde ein Sinn für Dramaturgie erkennbar, der auf eine lange, im 20. Jahrhundert aber ungebräuchlich gewordene Tradition von Feldtrompetern im Kriegsgeschehen zurückging. Timpelan kann sie bis ins Alte Testament zurück verfolgen. Um die Aufnahme des Trompeters von Stalingrad in die International Trumpet Guild vorzuschlagen, hat Timpelan über seine Person geforscht und seine Identität herausfinden können.
Timpelan spricht auch über die Wirkungen, die das Signal von Iwan Rodionowitsch Sidorows Trompete auslöste: der Mann wurde beschossen. Als Sidrow am nächsten Tag, am 9. Januar, erneut das Signal blies, wurde zwar nicht geschossen und die sowjetischen Parlamentäre konnten Dokumente mit dem Vorschlag einer "ehrenvolle Kapitulation“ übergeben, die den deutschen Soldaten wesentlich bessere Bedingungen der Gefangenschaft geboten hätte. Aber General Paulus lehnte ab und die Kämpfe gingen weiter.
Laut Timpelan bedeutete Sidorows Signal "Leben" während Paulus Entscheidung den "Tod" für weitere tausende Soldaten brachte. Darin sei ein typisch deutscher Hang zur Selbstzerstörung zu erkennen, der Hitler schließlich dazu brachte, für das besiegte Deutschland eine Art ´Götterdämmerung à la Richard Wagner anzuvisieren.
Wenn heutige deutsche Medien das Desaster von Stalingrad oft mit Wagners Musik unterlegen, wird deutlich, dass sie dieses Ereignis noch immer als deutsche Tragödie und nicht mit der gehörigen kritischen Distanz darstellen.
Siehe auch Timpelans Artikel: https://weltnetz.tv/story/1440-der-trompeter-von-stalingrad
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