Russia Today - veröffentlicht am 28. September 2013
Söldner, Drohnen und Spezialeinheiten – um der britischen Bevölkerung den Krieg besser zu verkaufen. Das Militär präsentiert eine Reihe von Empfehlungen, um die Kriegsmüdigkeit im Land zu lindern und Unterstützung für Militäroperationen zu mobilisieren. Laura Smith von Russia Today über die Methoden, die ins Auge gefasst werden:
Untertitel: Doris Pumphrey, weltnetz.tv
Wie kann man der britischen Bevölkerung einen Krieg verkaufen, die keinen kaufen will? Damit beschäftigt sich die jüngste Studie des Verteidigungsministeriums. Die Annahme, die britische Bevölkerung sei risikoscheu geworden, sei falsch. Es sei nicht so, dass die Leute keinen Krieg wollen, sondern sie verstünden nicht, dass er ihnen nützt. Um den Krieg besser zu erklären, empfiehlt die Denkfabrik:
1. Mehr in Dronen investieren, denn die britische Öffentlichkeit würde es eher hinnehmen, wenn Menschen in anderen Ländern aus der Ferne getötet werden.
2. Mehr Söldner statt britische Soldaten nehmen, um die Sorge um Verluste zu verringern.
3. Mehr Spezialeinheiten nehmen, weil der Verlust von Elitesoldaten sich weniger auf die Öffentlichkeit auswirkt, da ihre Rolle sowieso als riskanter wahrgenommen wird.
Und 4. etwas, was Familien von Soldaten beschämend nennen: Einschränkung der Rückführungs-Zeremonien, der Prozessionen von Leichenwagen, die die Särge mit toten Soldaten aus Afghanistan zum Union Jack bringen.
Aber die kriegsmüde britische Öffentlichkeit will sich in ihrer Meinung nicht beeinflussen lassen und will vor allem öffentliche Rückführungszeremonien.
"Sie sollten für das, was sie taten respektiert werden und wir sollten uns dessen bewusst sein."
"Krieg ist einfach nicht hinnehmbar. Punkt. Sie können nichts tun, sagen, organisieren oder publizieren, um den Krieg schmackhafter zu machen. Er muss möglichst verhindert werden."
"Ich denke, sie sollten überhaupt nicht in den Krieg gehen."
"Sie sollten den Krieg vermeiden, statt ihn schöner klingen zu lassen."
Die Studie schien vorauszuahnen. Sie entstand bevor das britische Parlament unter dem enormen Druck der Öffentlichen Meinung gegen eine Intervention in Syrien stimmte. Die Öffentlichkeit wird sich kaum zur Unterstützung eines Konflikts bewegen lassen. Selbst das Verteidigungsministerium räumt ein, dass die Leute gegen den Krieg sind, weil sie informierter und weil die Opposition erfahrener ist.
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